Landessynode 2023

Sensibel für Vielfalt, offen für Gott – Bildung. Evangelisch. Frei.“
Die Landessynode, das oberste Leitungsgremium der Evangelischen Kirche im Rheinland, tagt vom 15. bis 20. Januar 2023. Die Mitglieder der Landessynode kommen zur 76. ordentlichen Tagung in Düsseldorf zusammen. Unter der Überschrift „Sensibel für Vielfalt, offen für Gott – Bildung. Evangelisch. Frei.“ geht es beim Schwerpunktthema um Bildung aus evangelischer Sicht. Dabei diskutieren die Synodalen u. a. ein Impulspapier, das sich mit dem Schwerpunktthema Bildung befasst. Es steht hier zum Download bereit.

Öffentliche Teile der Landessynode werden übertragen
Die Synode beginnt am Sonntag, 15. Januar 2023, um 16 Uhr in der Mutterhauskirche in Düsseldorf-Kaiserswerth. Anschließend nehmen die 199 Synodalen und beratende TeilnehmerInnen und Teilnehmer im nahegelegenen landeskirchlichen Theodor-Fliedner-Gymnasium in ihre Arbeit auf. Ab Montag, 16. Januar, tagen die Landessynodalen dann im Radisson Blu Conference Alle öffentlichen Teile der Synode werden auf https://landessynode.ekir.de live übertragen. Auf dieser Seite finden sich auch alle aktuellen Informationen zur Tagung, darunter die Drucksachen, die beraten werden, und der Tagungsplan.

 

Mehr Unterstützung für Familien bei der religiösen Bildung
Ein Impulspapier blickt auf die vielfältige Bildungslandschaft der Evangelischen Kirche im Rheinland. Es schaut aber auch auf die Veränderungen im persönlichen Leben von Menschen, die sich durch erhöhte Mobilität, mehrfach veränderte familiäre Situationen, gesellschaftliche Veränderungen und die fortschreitende Digitalisierung ergeben. Zu dem, was daraus folgt, zählt nach Einschätzung von Oberkirchenrätin Tetz zum Beispiel die intensivere Begleitung von jungen Erwachsenen, die Religionslehrerinnen und -lehrer werden. „Wir unterstützen sie dabei, sich in der kirchlichen Bildungslandschaft Unterstützung zu erschließen und sich zu vernetzen.“ Zugleich kämen die Familien als Orte informeller Bildung in den Blick: „Wir fragen, in welcher Weise religiöse Bildung hier ihren Ort hat und wie Familien dabei unterstützt werden können“, sagte Henrike Tetz. „Mit einem Podcast entwickeln wir ein niederschwelliges digitales Format, um Familien bei diesem Thema zu erreichen. In den Kindertagesstätten, den Angeboten der Gemeinden und der Familienbildung entstehen Resonanzräume, in denen das Gespräch weitergeht und vertieft werden kann.“

Allein 2,7 Millionen Euro mehr für Energie eingeplant
Wie in jedem Jahr befasst sich die Landessynode auch mit Finanzen. „Im laufenden Jahr betragen die Mehreinnahmen bei den Kirchensteuern 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr“, stellte Oberkirchenrat Henning Boecker fest. Das entspricht 32 Millionen Euro. Im Jahr 2023 rechnet der Finanzchef der Evangelischen Kirche im Rheinland mit Mehreinnahmen von knapp drei Prozent. „Diesen Einnahmen stehen höhere Ausgaben aufgrund der Inflation gegenüber. Insbesondere im Bereich der Energiekosten rechnen wir im nächsten Jahr mit erheblichen zusätzlichen Kosten. Allein für die Energieversorgung haben wir für das nächste Jahr 2,7 Millionen Euro an Mehrkosten gegenüber dem laufenden Jahr eingeplant“, so Boecker.

Haushalt: In Bildung fließt das meiste Geld
Die Summe der Ausgaben für das Jahr 2023 beträgt nach dem Haushaltsplan der Landeskirche rund 584 Millionen Euro. Das sind rund 40 Millionen mehr als 2022. 15 Prozent (87 Millionen Euro) werden im Rahmen des Finanzausgleichs zwischen den Kirchenkreisen verteilt. Insgesamt werden rund 284 Millionen Euro von den Gemeinden, die die Kirchensteuern einnehmen, erhoben und anschließend verteilt. Der landeskirchliche Haushalt, aus dem die Aufgaben der Landeskirche finanziert werden, beträgt rund 300 Millionen Euro. Knapp 30 Prozent dieser Summe werden nach Angaben Boeckers für die Besoldung der Pfarrerinnen und Pfarrer verwendet, die von der Landeskirche besoldet werden. Weitere knapp 30 Prozent werden für unterschiedliche Aufgaben der Bildung verwendet, insbesondere für die Finanzierung der zehn landeskirchlichen Schulen. Von allen Tätigkeitsfeldern der Landeskirche ist das der Bildung mit Abstand das größte.

Kirchenordnung wird verschlankt
Bei der Tagung der Landessynode im Januar entscheiden die Delegierten aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland auch über die Verschlankung der Kirchenordnung. Sie beschreibt die Funktionen und Aufgaben der drei Ebenen in der Evangelischen Kirche im Rheinland: der Gemeinden, der Kirchenkreise und der Landeskirche. „Bisher waren dazu 170 Artikel notwendig, künftig sind es nur noch 80“, stellte Vizepräsident Dr. Johann Weusmann fest. „Das ist möglich geworden, weil wir die Kirchenordnung auf ihre Grundsätze reduziert haben. Zahlreiche Vorschriften konnten gebündelt werden, andere wurden ausgelagert, wiederum andere erwiesen sich als überholt.“ Die neue Kirchenordnung habe eine sehr übersichtliche Struktur, so der leitende Jurist der rheinischen Kirche: „Wer die neue Kirchenordnung aufschlägt, ist schnell auskunftsfähig darüber, wie die Evangelische Kirche im Rheinland aufgebaut ist und wie sie auf den unterschiedlichen Ebenen geleitet wird. Prägnant ist auch die neu geschaffene Definition der presbyterial-synodalen Gemeinschaft in Artikel 2. Sie bildet den Rahmen für das Zusammenwirken der drei Ebenen.“

 

Personelle Entscheidungen

Die 76. Landessynode ist zwar keine Wahlsynode, aber Ergänzungs- und Nachfolgewahlen für verschiedene Gremien und Ausschüsse sind auch diesmal auf der Tagesordnung. Eine anstehende Wahl betrifft auch den Kirchenkreis Altenkirchen. Superintendentin Andrea Aufderheide, seit 2006 nebenamtliches Mitglied der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland, hat darum gebeten, dass für Ehrenamt auf der laufenden Synode ein/e Nachfolger/in gewählt wird. Die Superintendentin – sie ist nicht hauptamtlich als Superintendentin tätig und gibt neben ihrem Leitungsamt auch noch Unterrichts-Stunden an der Berufsbildenden Schule in Wissen, will sich künftig verstärkt den herausfordernden Aufgaben der Kirchenkreis-Leitung vor Ort stellen.

„Wir bedauern dies sehr, auch wenn wir gut verstehen, dass sie ihre Schwerpunkte aktuell anders setzen muss. Für Deine siebzehnjährige, engagiert Mitarbeit in der Kirchenleitung, liebe Andrea, sind wir Dir äußerst dankbar. Ich habe Dir bereits persönlich sehr für Deinen großen Einsatz und Deinen großen Dienst für unsere Kirche gedankt. Bei Deiner Verabschiedung am Ende der Synode wollen wir dies noch einmal öffentlich in würdiger und angemessener Weise tun“, unterstrich Präses Dr. Latzel im Vorfeld der Synode!

Am Donnerstag, 19. Januar, wird ein/e Nachfolger/in (für die Wahlperiode bis 2024) gewählt. Am Freitag, 20. Januar, wird Andrea Aufderheide bei einem Synodengottesdienst zum Abschluss der Synode offiziell entpflichtet und ihr/e Nachfolger/in ins Amt eingeführt.
(Archivfoto oben: 2017 bei ihrer jüngsten Wiederwahl als nebenamtliches Mitglied der Kirchenleitung wurde Andrea Aufderheide von ihren Synodalkollegen aus dem Kirchenkreis, Pfarrer Marcus Tesch (links) und Frank Schumann (rechts) beglückwünscht.)

 

 Stichwort: Landessynode
Die 76. ordentliche Tagung der Landessynode findet vom 15. bis 20. Januar 2023 in Düsseldorf statt. Das oberste Leitungsgremium der 2,3 Millionen Mitglieder starken Evangelischen Kirche im Rheinland tagt im Theodor-Fliedner-Gymnasium und im Hotel Radisson Blu. Die 199 Synodalen aus den 37 Kirchenkreisen werden am Dienstag, 17. Januar 2023, den Jahresbericht von Präses Dr. Thorsten Latzel entgegennehmen.

 

Was ist eine Landessynode? Wie arbeitet sie? Infos im Schnelldurchlauf:

https://www2.ekir.de

 

 Wer mag, kann die Landessynode bei ihren öffentlichen Debatten im Livestream verfolgen

Auf der Internetseite landessynode.ekir.de finden sich alle Informationen zur 76. ordentlichen Tagung der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland. Dort werden auch alle öffentlich zugänglichen Berichte, Drucksachen, Beschlussvorlagen usw. eingestellt, sobald diese vorliegen. Außerdem ist über diese Internetseite der Livestream von der Synode zugänglich. Beginn ist am Sonntag, 15. Januar 2023, um 16 Uhr mit einem Gottesdienst aus der Mutterhauskirche in Düsseldorf-Kaiserswerth. Seinen Jahresbericht wird Präses Dr. Thorsten Latzel am Dienstag, 17. Januar 2023, vormittags halten.