„Wir haben in unserer Kirche den gleichen Bibelvers wie Ihr!“ Große Freude bei den Gästen aus unserem Partnerkirchenkreis Muku bei der Besichtigung der Birnbach Kirche. „Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit“ – diese Botschaft aus dem Hebräerbrief steht – in französischer Sprache – auch unseren Freunden stets vor Augen und schnürte nochmals ein engeres Band der Beziehungen.
Vor der Kirchenbesichtigung waren die vier Gäste aus dem Kongo, die für knapp vier Wochen in unserem Kirchenkreis weilen, zu Gast beim „Frauentreff“ in Weyerbusch. Hier konnten die Gäste den Frauen und Männern aus unserer Gemeinde von ihrem Leben und ihrer täglichen Herausforderungen erzählen.
Gemeindediakon Michael Merz begrüßte die Einheimischen und Gäste und übte noch schnell als Überraschung einen deutsch-französischen Lobgesang ein. Gemeinsam wurde unter seiner Gitarrenbegleitung dann auch „stimmgewaltiges Miteinander“ deutlich.
Die Gäste (v.l.): Übersetzerin Christa Hillmer, Esther Nshobole, die Vorsitzende der Frauenarbeit „Femme et Famille“, Pfarrer Robert Byamungu aus Goma, Superintendent Bertin Mutarushwa und Bingwa Kulimushi, Vorsitzender des Partnerschaftsausschusses in Muku und Leiter einer Sekundarschule, stellten sich vor und freuten sich, dass ihnen diese Möglichkeit des direkten Austausches gegeben wurde. Schulleiter Bingwa Kulimushi gab einen kurzen Einblick in den Schulalltag in Muku. Mehr dazu und die Möglichkeit Kinder bei ihrem Schulbesuch zu unterstützen: -> HIER
Im Weyerbuscher Frauentreff wurden viele Themen, die die Menschen aus dem Ostkongo berühren, kurz angesprochen, aber schwerpunktmäßig war diesmal das Thema der Frauenarbeit im Mittelpunkt.
Schon seit vielen Jahren unterstützen die ehemaligen Frauenhilfe- und Frauenkreis-Gruppen unserer Gemeinde die (selbstständige) Frauenarbeit in Muku. Seit 42 Jahren gibt es die kreiskirchliche Partnerschaft (MEHR dazu) und von Anbeginn gab es auch eine große Anteilnahme aus unserer Gemeinde.
Presbyter Erhard Waßmuth kümmert sich schon seit vielen Jahren um die Partnerschaftsarbeit. Er begleitete auch den diesjährigen Besuch der Gäste zu vielen Stationen von deren Besuchsprogramm (außer in Gemeinden, in Gruppen und zu Gesprächen mit Einrichtungen des Kirchenkreises, ging es u.a. auch nach Koblenz und Bonn).
Frauen agieren mutig und vernetzt
Esther Nshobole berichtete in Weyerbusch eindrucksvoll von den verschiedenen Aktionen, die die Frauenarbeit in Muku ausmachen. Nach einem kurzen historischen Überblick nannte sie die aktuellen Herausforderungen: die unzureichenden finanziellen Ressourcen, die Frauen (und ihren Kindern) Sicherheiten bieten, die unzureichende Infrastruktur für die Konservierung und Lagerung von Agrar- und Viehzuchtprodukten und die Bildungs-Defizite.
Der Bau des Lagerhauses in Mugogo war ein erster wichtiger Schritt. Hier sind Ausbauten – u.a. auch für Bildungsmöglichkeiten – vonnöten.
Die Frauenarbeit hat – mit vielen grundsätzliche Probleme in Muku (u.a. auch dauernde Kriegssituationen, Flüchtlingsströme und der Größe des Kirchenkreises, wo die einzelnen Gemeinden in einem Gebiet mit mehr als 400 Kilometer Distanz liegen! Zusätzlich mit vielen geschlechtsspezifischen Problemen zu kämpfen.
Obwohl es mittlerweile auch einige ausgebildete Theologinnen in Muku gibt, ist den Frauen noch der Weg ins Gemeindepfarramt versperrt. Aus den Andeutungen innerhalb der Besuchergruppe konnte eine leichte Hoffnung geschöpft werden, dass es hier künftig mehr Offenheit geben könnte.
In Eigenregie und mit Hilfe von Christa Hillmer aus Altenkirchen (die auch diesmal wieder die Gruppe als Übersetzerin begleitete) wurden hingegen seit Jahren Kleinprojekte umgesetzt (z.B. Weihnachtskarten, Korbarbeiten u.a.), so dass die Frauenarbeit nicht von Spenden, sondern vielfach mit eigen erwirtschafteten Einnahmen ihre Projekte umsetzen kann. Das System der Mikro-Kredite beherrschen die Frauen ebenso wie aktive Netzwerke und Austausche. Neueste Projektidee: Seifen herstellen!
Die Vorsitzende des Frauenkreises, Renate Ramseger (Foto links) überreichte 50 Euro für die Frauenarbeit an Esther Nshobole und später auch eine Tageskollekte von rund 100 Euro für diese wichtige Arbeit.
Wer die Frauenarbeit in Muku unterstützen will: Spendenkonto
Ev. Verwaltungsamt Altenkirchen
Stichwort: Muku Frauen
IBAN DE 94 5735 1030 0000 0021 70
Nach den Berichten, die alle Anwesenden sehr berührten, griff Esther Nshobole noch zur Gitarre und nahm – teils gemeinsam mit Bingwa Kulimushi – die Anwesenden musikalisch mit in ihre Heimat. Ein spontaner Moment, der eine ganz besondere Form des Miteinander-Fühlens erzeugte.
Mehr erfahren:
Wer mehr über die Partnerschaftsarbeit erfahren möchte, kann sich auf der Kirchenkreis-Seite informieren, bei Christa Hillmer (Altenkirchen) und Presbyter Erhard Waßmuth nachfragen.
Im Rahmen des diesjährigen Delegationsbesuches wird auch das 43-jährige Bestehen der Partnerschaft mit einem Festgottesdienst am Sonntag, 8. Oktober um 14:30 Uhr in der Evangelischen Kirche in Herdorf gefeiert.
Im Anschluss an den Gottesdienst besteht im Rahmen eines Empfangs im Evangelischen Gemeindehaus Herdorf bei Kaffee und Kuchen die Möglichkeit, mit unseren Partnern ins Gespräch zu kommen. Außerdem werden viele Fotos aus den vergangenen Jahren zu sehen sein.
Herzliche Einladung an alle Interessierten!
https://kk-ak.de/zukunft-durch-bildung-im-kirchenkreis-muku/