(12/20)

Seit dem 2. Advent ist im Seitenraum der Birnbacher Kirche wieder eine Krippe aufgebaut und kann in den Gottesdiensten der kommenden Wochen und auch ganz gezielt an den Weihnachtsfeiertagen besucht werden.

An den beiden Weihnachtstagen (25. und 26. Dezember) ist die Kirche in Birnbach jeweils von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Eine zusätzliche Gelegenheit das „Friedenslicht aus Bethlehem“ abzuholen (siehe auch->), den Weihnachtsbaum zu bewundern und sich der von Pfarrer Turk gestalteten Krippe zu widmen.

Dazu schreibt Pfarrer Turk:

Krippe unter dem Kreuz

Eine „evangelische“ Krippe? Krippenfiguren in der Kirche?

Ja, eine „evangelische“ Krippe in der evangelischen Kirche. Deshalb „evangelisch“, weil sie sehr „evangelisch“ verkündigt…

 Die Krippenfiguren zeigen die „Krippe unter dem Kreuz“ von Günter Wienhusen.

 Wienhusen, inzwischen verstorben, zu Berufszeiten Küster in Bielefeld, musste wegen schwerer Erkrankung seinen Dienst aufgeben, – nicht aber seine Liebe zur Gemeinde und zum Weitersagen von Glaubensinhalten. Unter schweren Bedingungen, oft unter dem Sauerstoffzelt, schuf er mehrere Werke, auch einige Krippen, die im Telgter Krippenmuseum ausgestellt waren. So auch unsere „Krippe unter dem Kreuz“, die wir zeigen.

  1. Wienhusen geht davon aus, dass nur das im Leben von Bedeutung ist, worauf das Licht von Weihnachten und von Ostern – und zwar beides – fällt.

Wir können nur fröhlich Weihnachten feiern, wenn wir zugleich von Karfreitag und Ostern wissen,

– so stellt er fest. Und darauf weist seine „Krippe unter dem Kreuz“. – Haben Sie es entdeckt, das angedeutete Kreuz?

 In der Mitte ist die Familie zu sehen, – Maria sich ergebend, Josef sehr nachdenklich. Eingerahmt von Ochs und Esel, die die Tradition aus der alttestamentlichen Verheißung sich dazu gedacht hat. Die, die zuerst zur Stelle waren, sind dabei: die Hirten. Und Kinder, die fragen. Und auch die, die erst später auf Jesus trafen: zunächst die Sterndeuter.

Und dann lässt Günter Wienhusen Zeugen an der Krippe Platz finden, die streng genommen noch lange nicht dabei waren: Simeon z.B., „dessen Augen das Heil gesehen haben“. Oder die Frau, die schlecht angesehen war, aber Jesus viel später die Füße gesalbt hat. Und Petrus, von dem Jesus 36 Jahre später sagt, dass er „auf diesem Felsen seine Gemeinde bauen will“.

 Im Sinne Günter Wienhusens dürfen wir die ganze Geschichte der Christen und der Christenheit anschließen, eine Reihe von Zeugen – bis hin zu uns selbst. Und auf einmal stehen wir mit diesen früheren Zeuginnen und Zeugen gemeinsam an der „Krippe unter dem Kreuz“.

Günter Wienhusen hat sagt: „Wohl dem, der dann voller Weihnachtsfreude an der Krippe stehen kann.“

 Eine „evangelische“ Krippe „unter dem Kreuz“ in der Evangelischen Kirche Birnbach. – Kommen Sie doch mal vorbei…

 Freundlichst

Ihr Pfarrer Stefan Turk